Der Verein Mofu – Rothenburg verfolgt eine langfristige Unterstützung der Menschen in Mofu - Tansania. Die Mittel sollen bedürfnisgerecht eingesetzt werden. Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Spenden werden hauptsächlich in der Bildung, Gesundheit und der Landwirtschaft in Mofu eingesetzt. Es werden grundsätzlich Infrastrukturprojekte wie die Renovation von Sanitären Anlagen, Solaranlagen, Lagerräume für Getreide, Unterkunft, Schulmobiliar und Schulbücher, Patenschaften für Schulbesuch und berufliche Ausbildung und Weiterbildung finanziert.
Hier finden Sie alle Informationen zu unserem Verein und die Möglichkeit, sich zu beteiligen!
Herzlichen Dank an Patrizia Bühlmann von den Lions Luzern-Reuss für die grosszügige Unterstützung von Fr. 20'000.- für den Bau der Reislagerhalle in Mofu.
Wir haben seit längerer Zeit die Absicht die Einkommenssituation der Bauern zu verbessern. Dazu haben wir als Pilot mit der Gruppe Jikwamue gestartet. Seit diesem Jahr unterstützen wir nun 5 Bauerngruppen. Dazu haben wir ein je ein Mitglied in die Ausbildung bei SAT (Sustainable Agriculture Tanzania) in Morogoro geschickt. Nach der Ausbildung haben die Vertreter theoretische und praktische Workshops durchgeführt. Nachstehend die Bilder und Video dazu.
Anlässlich meiner Reise im Sept/Oktober 2021 habe ich für verschiedene Menschen in Mofu medizinische Nothilfe leisten können.
So unter anderem Leistenbruch, Abriss der Achillessehne, Fehlstellung der Kniegelenke bei Zwillingen, Augenoperationen grauer Star, Brillen starker Kurzsichtigkeit,....
Jahresbericht der 11. GV
Die Versammlung hat alle Traktanden sowohl Rechnung als auch das Budet gutgeheissen.
Bachelorarbeit von Sven Portmann
"Strategieentwicklung für den Verein Mofu-Rothenburg"
Interview mit Andy Schneider im Seetaler Bote vom 5. April 2018
In afrikanischen Fussstapfen
Andy Schneider und seine Frau unterstützen eine Dorfgemeinschaft in Tansania. Grund dafür ist eine Tante; die Baldegger Schwester hat rund 40 Jahre lang im ostafrikanischen Land gewirkt.
Diese Geschichte beginnt mit dem Kilimandscharo. Der höchste Berg Afrikas hatte Andy Schneider schon lange in seinen Bann gezogen. «Jetzt oder nie», sagte sich der passionierte Berggänger, als er im Imax in Luzern einen Film über den höchsten Berg Afrikas sah. Er, der schon mehrere Gipfel in der Schweiz und im Pamir Gebirge bestiegen hat, überredete 2001 seine Frau Beate mitzukommen und buchte eine Reise nach Tansania. Die Besteigung des Kilimandscharo sei ein einmaliges Erlebnis gewesen, schwärmt Schneider. «Noch heute kriege ich Gänsehaut.» Abgesehen vom 5700 Meter hohen Berg haben die beiden Rothenburger nicht viel von Land und Leuten gesehen. Sie nahmen sich deshalb vor, das Land später einmal mit ihren drei Söhnen zu bereisen. «Auch um ihnen zu zeigen, dass es Menschen gibt, die nicht in unserem Wohlstand leben», sagt Andy Schneider, der für die SP im Gemeinderat Rothenburg und im Kantonsrat sitzt.
Mit dem Velo über die Staubpiste
Gesagt, getan: Im Jahr 2008, also vor genau zehn Jahren, machte sich die fünfköpfige Familie auf den Weg nach Ostafrika. Ein weiterer Grund, wieso sie Tansania bereisten, ist verwandtschaftlicher Natur. Andy Schneiders Tante wirkte während rund 40 Jahren als Baldegger Schwester in diesem Land. «Als ich ein Bub war, hat Sr. Pankratia Stumpf bei ihren Heimaturlauben immer Dias gezeigt. Diese Bilder haben mich sehr beeindruckt. » Er habe sich als Bub gefragt, wie es wäre, in Afrika zu leben. Während zehn Jahren wirkte die im Jahr 2000 verstorbene Sr. Pankratia in Mofu, einer Gemeinde im Zentrum Tansanias. Da Familie Schneider auf ihrer Reise in der Nähe von Mofu durchkam, war es für Andy Schneider klar, einen Abstecher in dieses Dorf zu machen. Von der nächstgrösseren Ortschaft nahm die Familie mit Velos die rund 30 Kilometer lange, holprige Staubpiste unter die Räder. Wegen der Hitze gaben Frau und Söhne bald auf; nur Andy Schneider schaffte es bis nach Mofu. Dort fand er die Krankenstation vor, dessen Bau seine Sr. Pankratia veranlasst hatte. Sie arbeitete ab 1970 als Krankenschwester in Mofu. Wobei auch «Ärztin» und «Hebamme» zutrifft, denn es gab sonst weit und breit keine medizinische Versorgung. Von weither kamen die Menschen, um im kleinen Spital der Baldegger Schwestern versorgt zu werden oder zu gebären. Keine ungefährliche Sache, denn früher habe es in der Umgebung Löwen und Büffel gegeben, sagt Andy Schneider.
Die wilden Tiere sind mittlerweile praktisch verschwunden, das Bedürfnis nach medizinischer Versorgung nicht. Die Krankenstation wird in der Zwischenzeit von einem einheimischen Nachfolgeorden der Baldegger Schwestern geführt. Schneider wurde gefragt, ob er das Spital nicht unterstützen könnte. Er liess ein bisschen Geld da und sagte, bevor er sich verabschiedete und zurückradelte, man solle ihm doch Projektvorschläge schicken.
Wieder in der Schweiz liess ihn Mofu nicht mehr los. Zusammen mit seiner Frau nahm er die Unterstützung fürs Spital an die Hand. Als damaliger Schulleiter der Sekundarschule Rothenburg organisierte er mit den Schülerinnen und Schülern einen Sponsorenlauf. Rund 10 000 Franken brachte die Aktion für Mofu ein. Der Grundstein fürs Schneidersche Hilfswerk war gelegt. Über Familie und Freunde wuchs das Netzwerk von Unterstützern in den folgenden Jahren stetig an. Im Jahr 2011 schliesslich gründete das Ehepaar den Verein Mofu Rothenburg, der mittlerweile rund 160 Mitglieder zählt. Jedes Jahr werden etwa 30 000 Franken gesammelt. Damit unterstützt der Verein diverse Projekte. Zu Beginn habe man vor allem Geld in die Infrastruktur der Krankenstation und der Schule gesteckt, wie Licht, Wasser und sanitäre Anlagen. Mittlerweile bezahlt der Verein die Mittags-Mahlzeit für rund 2500 Schüler. Sie besteht aus einem Becher Maisbrei. «Wir bezahlen die Köchinnen und den Zucker, die Eltern müssen das Mehl und das Brennholz beitragen», erklärt Schneider. Dies entspreche dem Motto des Vereins, nämlich Hilfe zur Selbsthilfe. Weitere Projekte sind die Ausbildung von Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft, eine Imker-Ausbildung, zudem haben Familien mit Kindern Wasserfilter erhalten. «Das reduziert Durchfallkrankheiten, was wiederum zu weniger Arztkosten führt. » Dank dem Kauf von Nähmaschinen können Frauen eine Ausbildung machen und etwas Geld dazuverdienen. Im vergangenen Jahr kaufte der Verein für eine HIV-Selbsthilfegruppe zehn Velos. So können die Aids-Kranken in der weitläufigen Gemeinde besser erreicht werden. Mofu ist gemäss Schneider ungefähr so gross wie der Kanton Zug und zählt schätzungsweise 20 000 Einwohner.
Damit vor Ort die richtigen Projekte unterstützt werden, sammelt ein Komitee von Einheimischen – darunter der Bürgermeister, der Schulleiter sowie Frauenorganisationen – Ideen und unterbreitet sie den Schweizern. Das klappe gut, auch wenn nicht alle Projekte erfolgreich waren. «Die Gründung einer Genossenschaft für Bauern hat leider nicht funktioniert., es wurden sogar Gelder veruntreut», sagt Schneider. Rückschläge gehörten halt dazu, und aus den Fehlern hätten sie gelernt.
Die Menschen sind dankbar
Einmal im Jahr überzeugen sich Andy und Beate Schneider vor Ort selber über die Projekte, die der Verein unterstützt. Die Menschen in Mofu seien schon sehr dankbar und schätzen die Hilfe aus der Schweiz. Als Held sieht sich Andy Schneider aber nicht. «Wir sind da über die Jahre reingewachsen, aus dem Familienprojekt ist etwas grösseres geworden. » Eine gewisse Verpflichtung, das Erbe seiner Tante weiterzuführen, spüre er schon. «Viele Menschen hier kennen Sr. Pankratia, beziehungsweise sie sind sich ihres grossen Wirkens bewusst.»
Man sieht: In Afrika eine berühmte Tante zu haben, verpflichtet. Auch wenn der Aufwand mittlerweile sehr gross sei, will Schneider weiterhin Projekte beurteilen, Spenderbriefe schreiben und Bestätigungen verschicken. Alles in Fronarbeit. Zu Gottes Lohn, hätte Sr. Pankratia wohl gesagt – und wäre sicherlich stolz, dass der Neffe in ihre Fussstapfen getreten ist.